„Himmel über Hannover“

So lautete das Motto der diesjährigen, bereits zum siebten Mal veranstalteten „Langen Nacht der Kirchen“, kurz LNdK.

Organisiert wird sie – alle zwei Jahre – durch den evangelisch-lutherischen Stadtkirchenverband Hannover. Diesmal waren etwa 70 (!) hannoversche Kirchengemeinden verschiedener Konfessionen beteiligt. Alles beginnt am gleichen Tag und zur gleichen Uhrzeit und endet, anders als es der Titel suggerieren mag, in den meisten Gemeinden etwa gegen Mitternacht.

Die LNdK ist mehr als ein 70-facher „Tag der offenen Tür“. Es ist das größte Fest in Hannover, bei dem sich die Christen der Stadt als Gemeinschaft präsentieren, unabhängig von Lehre und Liturgie. Um dem gerecht zu werden, gab es bereits im April erste Gesprächskreise zur LNdK. Es ging zunächst darum, ein eigenes Motto aus „Himmel über Hannover“ abzuleiten und ein darauf abgestimmtes Programm zu entwickeln. Diese Programmpunkte wurden auch gemeindeübergreifend mit Vertretern aus den Gemeinden Hannover Süd-Stadt und Hannover-List besprochen, um größtmögliche Vielfalt zu gewährleisten.

Nachdem unser Motto „Ein kleiner Himmel für Jung und Alt“ und das Programm feststanden, konnte es an die Detailplanung und Realisierung gehen. Am 29. Juni wurde das Projekt „Umsetzung LNdK“ gestartet, das aus sieben Gruppen mit unterschiedlichsten Aufgaben bestand:

  • Kulinarisches + Service
  • Kinderaktion Spielen + Basteln
  • Ausstellung + Kirchenführung
  • Musik
  • Gestaltung + Ambiente
  • Bibelgespräche + Andacht
  • Technik

Insgesamt waren etwa 120 Geschwister aus Badenstedt und Herrenhausen, teilweise über Wochen, aktiv mit dem Projekt beschäftigt. Somit dürfte dieses
zu den größten Vorhaben zählen, die in Hannover-Herrenhausen jemals umgesetzt wurden.

Punkt 18 Uhr waren die ersten Würstchen fertig, eine Salatbar eröffnet, die Getränke gut gekühlt und die Cafeteria liebevoll hergerichtet. Die Ambiente-Gruppe hatte die Idee, das Gemeinde-Motto durch entsprechende Dekorationen direkt zu vermitteln: „Ein kleiner Himmel für Jung und Alt“. Aber damit nicht genug – überall gab es wärmendes Licht und prächtigen Blumenschmuck, ganz zu schweigen von einem großartig inszenierten Altar. Eine Atmosphäre zum Wohlfühlen!

Die Kinder-Gruppe musste, neben der Entwicklung und Vorbereitung von Spielideen für drinnen und draußen, zwei Räume komplett umgestalten. Der Jugendraum wurde kurzerhand zum „Mal- und Bastelzentrum“ umfunktioniert. Der „Kuschelraum“, natürlich nur für die Kinder gedacht. Welcher Raum mag das wohl sein?

Gegen 19 Uhr startete die Luftballon-Aktion, bei der die Teilnehmer Grußkarten ausfüllen konnten, die an den Ballonenden befestigt wurden.

„Himmlischer Friede“ wurde das sich anschließende Musikprogramm im Kirchenschiff genannt, das nun die Erwachsenen in Scharen anzog. Der Gemeindevorsteher, Hirte Wolfgang Schwandt, begrüßte die Teilnehmer zur ersten „langen Nacht“ in der Gemeinde Hannover-Herrenhausen und führte außerdem durch das Musikprogramm.

In der Zwischenzeit hatten sich die Kinder Laternen für den bevorstehenden Umzug gebastelt. Genau in dem Augenblick, als sie losgehen wollten, zog ein Gewitter heran, es goss in Strömen. Laternenumzug abblasen? Nein. Der Umzug fand einfach im abgedunkelten Kirchenschiff statt, ein Riesenspaß für alle Beteiligten!

Um 21 Uhr begannen die Gesprächskreise zum Thema „Bibel und Himmel“. Die Heilige Schrift ist voll vom Himmelsbegriff, etwa 700-mal wird er erwähnt. Auch die sich anschließende halbstündige Andacht hatte den „Himmel“ zum Inhalt. Sie war, trotz später Stunde, noch sehr gut besucht. Gegen 23 Uhr endete das offizielle Programm mit Gebet und dem Lied „Der Tag, mein Gott, ist nun vergangen“.

Text: K. V., D. S.; Bilder: S. S.