Auftakt-Gottesdienst
zum 100-jährigen Gemeindejubiläum

Aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Gemeinde Hannover-Herrenhausen sind im Jahr 2020 verschiedene Veranstaltungen geplant. Den Anfang machte der Gottesdienst am 8. März 2020.

Der Gottesdienst, den der Gemeindevorsteher, Bezirksevangelist Thomas Sperling, mit der Gemeinde feierte, stand unter dem Bibelwort aus Matthäus 6,11: Unser tägliches Brot gib uns heute.

Zu Beginn seiner Predigt zeichnete der Bezirksevangelist das Bild von einem Gasthof an einem Wanderweg. Dort kehre man gern ein, um auszuruhen und sich zu erfrischen. Man könne hier auch erfahren, welchen Weg man weitergehen müsse, um zum gesteckten Ziel zu gelangen. Auch auf dem „Wanderweg des Lebens“ brauche man Pausen sowie Erfrischung und Stärkung für die Seele, so der Gemeindevorsteher. Man brauche Frieden sowie das Gefühl, angenommen zu werden und geborgen zu sein. Wichtig seien Momente des Durchatmens in der Hektik des Alltags sowie Impulse zur Orientierung. Dies sei „das tägliche Brot“ für die Seele, das Jesus Christus als der „Wirt“ im Gotteshaus anbiete.

Priester Michael Weise ging in seinem Predigtbeitrag auf die Lehrerinnen und Lehrer der Vergangenheit ein, die Spuren bei jedem Einzelnen hinterlassen hätten. Dies biete Anlass zu dankbarer Rückschau und zu freudigem Blick in die Zukunft.

Ein weiterer Priester erinnerte daran, dass die Gemeinde Herrenhausen Heimat für viele Gläubige geworden sei. Das gelte auch für junge Leute; auch sie möchten sich in der Gemeinde wohlfühlen.

Grußworte und Empfang

Nach dem Gottesdienst begrüßte Bezirksevangelist Sperling besonders die geladenen Gäste aus den umliegenden Gemeinden anderer Konfessionen und Religionen sowie aus der Kommunalverwaltung, von denen einige ein Grußwort an die Gemeinde richteten. Alle Sprecher freuten sich über die Entwicklung in den letzten 100 Jahren: Trotz theologischer Unterschiede sei gegenseitig Respekt und Vertrauen gewachsen. Der Geist Gottes vereinige die Christen verschiedener Konfessionen. 

Im Anschluss an den Gottesdienst waren alle Teilnehmer zu einem Sektempfang in den unteren Räumlichkeiten der Kirche eingeladen.

Die neuapostolische Kirchengemeinde Gemeinde Hannover-Herrenhausen

Nachdem gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Hannover die ersten neuapostolischen Gemeinden gegründet worden waren, wohnten bald auch im Bereich der heutigen Gemeinde Hannover-Herrenhausen neuapostolische Christen. Die Gottesdienste besuchten sie zunächst in der Innenstadt, bis der damalige Apostel Otto Steinweg den Zeichensaal der Bürgerschule Herrenhausen in der Wendlandstraße mietete. Hier fand am 20. August 1920 der erste Gottesdienst für rund 100 Seelen aus diesem Gebiet statt. Dieser Tag gilt als der Gründungstag der neuapostolischen Gemeinde Hannover-Herrenhausen.

Bald erhielt die Gemeinde mit Wilhelm Aßhoff einen Vorsteher, der zu diesem Zeitpunkt das Priesteramt trug und später in das Hirtenamt ordiniert wurde. Unter seiner Pflege wuchs die Gemeinde nach innen und außen, sodass ein größerer Versammlungsraum benötigt wurde. Im Jahre 1931 konnte in der Stöckener Straße ein Werkstattraum gepachtet werden, der den Gemeindemitgliedern über 35 Jahre als Segensstätte diente. 

Aufgrund der Umstände des Zweiten Weltkriegs war dies für einige Jahre die einzige neuapostolische Versammlungsstätte im Stadtgebiet. Das führte dazu, dass hier häufiger Festgottesdienste stattfanden. Den Höhepunkt bildete der Besuch des damaligen Stammapostels Johann Gottfried Bischoff im Jahre 1947. 

Im Laufe der Zeit wurde auch dieses gemietete Versammlungslokal zu klein. Deshalb entschloss man sich zu einem Kirchenneubau. Im Jahre 1966 wurde die Kirche durch den damaligen Bezirksapostel Hermann Knigge eingeweiht. Auch hier fanden im Laufe der Zeit besondere Gottesdienste statt; Stammapostel Walter Schmidt besuchte im Jahre 1973 die Gemeinde und Stammapostel Richard Fehr feierte im Jahre 1997 hier einen Gottesdienst.

Heute gehören zur Gemeinde Hannover-Herrenhausen rund 500 Mitglieder, die von neun priesterlichen Amtsträgern und 15 Diakonen betreut werden. Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen sich freudig in das Gemeindeleben ein.